„ThinkTank-H2“ – Wasserstoff oder Batterie: Wer macht das Rennen?

Die Elektroinfrastruktur für die E-Mobilität wird derzeit mit Hochdruck vorangetrieben. Gleichzeitig findet Wasserstoff immer mehr Zuspruch. Das birgt für die Politik ein Dilemma. Die Frage ist: auf welche Energie wird die neue Bundesregierung den nachhaltigeren Fokus setzen?

Baden-Baden, 15.09.2021 – Der Verein „ThinkTank-H2 e.V.“ fordert die künftige Bundesregierung auf, die bestehende Dynamik beim Ausbau von WasserstoffNetzen in der kommenden Legislaturperiode stärker zu unterstützen. Derzeit 10 investieren Bund und Länder Milliarden in Batteriezellenfabriken in Kaiserslautern (für Opel), Ellwangen (Varta) oder Altenstadt (CATL/BMW u.a.). Allein Mercedes-Benz will in diesem Jahrzehnt 40 Milliarden Euro in batteriebasierte Elektro-Mobilität investieren. Einige Fachleute kritisieren u.a. Umweltaspekte an der Batterie-Technologie. Vielfach wird dabei aber außer Acht gelassen, dass auch die Batterie-Industrie laufend an Verbesserungen
arbeitet. Es bleibt also spannend.

Die Frage ist, ob Wasserstoff hier den Vorsprung der Batterie-Technologie wird einholen können vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung lange die Forschung in Wasserstoff-Technologien vernachlässigt hat, meint Lutz Bungeroth vom „THINK-TANK H2 e.V.“ in Baden-Baden. Doch es sei nicht zu spät, Versäumtes nachzuholen. Man erkenne an, dass der Bund eine Reihe von Förderprogrammen auf den Weg gebracht habe. Bis zu 9 Mrd. Euro Fördermittel stehen allein in Deutschland in den kommenden 3 Jahren bereit. Davon seien aber Stand Mai 2021 gerade einmal 3 Mio. Euro abgerufen. Die 25 neue Bundesregierung rufe man auf, für unbürokratische und schnelle Antragsund Bewilligungswege zu sorgen.

Deutschland sei mittlerweile von einem „Leader“ zu einem „Follower“ geworden. Eine pragmatischere Herangehensweise sei notwendig, um sich gegen die immer größer werdende Konkurrenz vor allem aus Fernost zu wappnen. Notwendig dazu seien stabile Rahmenbedingungen, realistische Ausbauziele für den Vertrieb von Wasserstoff in der E-Mobilität mit klaren Prioritäten und ein gemeinsames Handeln von Privatwirtschaft und Politik. Es müsse allen gemeinsam darum gehen, mit Wasserstoff schlecht versorgte Gebiete stärker als bisher mit entsprechenden Zapfsäulen auszustatten. Bungeroth: „Noch können wir mitentscheiden: kommt die erforderliche Technik aus oder kommt sie nach Deutschland. Ein Desaster wie beim Transrapid oder der Solartechnik darf sich beim Wasserstoff nicht wiederholen.“

Hintergrund: „THINK-TANK H2 e.V.“ ist unabhängig und technologieoffen. Er will Orientierungshilfen im Dschungel der Interessen und Argumente rund um 40 das Thema Wasserstoff geben. Dazu will er konkrete Projekte zur Einführung von Wasserstoff in allen Sektoren initiieren und unterstützen. Er will als „ehrlicher Makler“ zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln. Mitglieder sind hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Nähere Informationen sowie Bildmaterial unter https://thinktank-h2.org.

Pressemitteilung Downloaden