„ThinkTank-H2“ – Sachaliner Regierungsmitglied erläutert H2-Pläne

Bis 2025 den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) auf null zu reduzieren. So das ehrgeizige Ziel der russischen Fernost-Provinz Sachalin. Deren Minister für Investition Vasily Grudev erläuterte in einer Videokonferenz des „ThinkTank-H2“ Entscheidern der deutschen Industrie die Pläne.

24.11.2021 – Was will die Regierung von Sachalin: Wasserstoff exportieren oder Wasserstoff-Know-how importieren? „Beides“, so der Minister für Investment-Politik der Sakhalinskaya Oblast (Russische Föderation) Vasily Grudev in der Videoschalte. Sie bezog Teilnehmer über 16 Zeitzonen ein – vom Fernen Osten Russlands über Europa bis nach Kalifornien. Erst kürzlich hat die Regierung der Russischen Föderation in Moskau entschieden, dass die Sakhalinskaya Oblast eine Pilotfunktion zu Erforschung und Nutzung der immensen Wasserstoff-Reserven des Landes einerseits und der dafür nutzbaren sonstigen Rohstoffe andererseits übernimmt.

Wie Grudev mitteilt, ist die Insel östlich von der russischen Großstadt Wladiwostok und nördlich der japanischen Insel Hokkaido bereits erfolgreich bei der Nutzung der Bodenschätze unter der Insel und in den vorgelagerten Seegebieten des Ochotskischen und des Japanischen Meeres. Erst kürzlich übergab die Oblast ihren ersten Tiefseehafen Korsakow seiner Bestimmung. Über ihn sollen die für die Nutzung von Wasserstoff-Produkten notwendigen Transporte abgewickelt werden.

Der Verein „ThinkTank-H2“, Stuttgart, hat mit der Regierung der Sakhalinskaya Oblast einen Vor-Vertrag (Memorandum of Understanding – MoU) zur Gründung einer ÖPP (Öffentlich-Private Partnerschaft, public private partnership – PPP) geschlossen. Die Vereinbarung wird die Entwicklung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in der Oblast Sakhalin fördern.

„ThinkTank-H2“ wird vor allem seine internationalen Kontakte zu Wissenschaft, Politik, Verwaltungen und Investoren nutzbringend einsetzen, um die Oblast Sakhalin bei der Umwandlung von einer fossil-gestützten zu einer CO2-neutralen Wirtschaft bis 2025 auf Grundlage einer umfassenden Nutzung von Wasserstoff (H2) zu unterstützen.

In der Videokonferenz hob Grudev als vorrangiges Ziel und ersten Niederschlag der Vereinbarung mit „ThinkTank-H2“ die Gründung eines Kompetenzzentrums hervor. Es soll voraussichtlich ab 2022 allen staatlichen und privaten Organisationen in Sakhalin bei der Evaluierung ihrer Projektideen und – Vorschläge mit Beratung und fachlicher Expertise bei der Auswahl von Wasserstoffprojekten zur Seite stehen.

Lutz Bungeroth, Vize-Präsident des ThinkTank H2, der als Projektleiter den „ThinkTank-H2“ im Beirat des Kompetenzzentrums vertritt: „Die Teilnehmer dieser Vorstellung der Pläne für die Nutzung von Wasserstoff mit Sachalin bekamen einen ersten wichtigen Eindruck der Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Sachaliner Oblast. Wir sind zuversichtlich, dass die weiteren Gespräche schon bald zu konkreten Ergebnissen führen werden.

Hintergrund: Russland verfolgt die Absicht, bei der Energiewende eine führende Position einzunehmen. Neben Öl, Gas und Atomstrom will es künftig vermehrt Wasserstoff auf dem Weltmarkt absetzen. Dafür setzt man auf hochmoderne Technologien und neue Projekte. Ein Testfeld für die Gewinnung von Wasserstoff soll Sachalin werden. „ThinkTank-H2“ ist unabhängig und technologieoffen. Er will Orientierungshilfen im Dschungel der Interessen und Argumente rund um das Thema Wasserstoff geben. Dazu will er konkrete Projekte zur Einführung von Wasserstoff in allen Sektoren initiieren und unterstützen. Er will als „ehrlicher Makler“ zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln. Mitglieder sind internationale hochrangige Vertreter aus Forschung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Nähere Informationen sowie Bildmaterial unter https://thinktank-h2.org.

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